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  • AutorenbildAntje Bek

Den Menschen im Menschen sehen

In diesem Beitrag geht es um die Frage ob es heilsame Wege gibt, mit der von vielen erlebten eigenen inneren Spaltung und der sich abzeichnenden Spaltung der Menschheit umzugehen



Die Menschheit scheint sich zu spalten. Da gibt es diejenigen, die den Aussagen der Regierung Vertrauen und Glauben schenken, die der Ansicht sind, dass alle Maßnahmen gut oder zumindest notwendig sind und wir jetzt noch etwas durchhalten müssen, bis die Pandemie vorbei ist und alle Maßnahmen aufgehoben werden. Dann gibt es die anderen, die sich mit offiziellen Zahlen beschäftigt haben und beschäftigen, die die Entscheidungen der Politiker nicht nachvollziehen und die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen nicht erkennen können.


Die einen erleben sich erdrückt von der Gefahr eines Virus, andere von der zunehmenden Enge und Beschränkung des sozialen, kulturellen und auch wirtschaftlichen Lebens.


Auch in Institutionen lassen sich diese beiden Strömungen finden, die Menschen, die streng auf die Einhaltung der Maßnahmen achten und für deren Durchsetzung sorgen, sie auch vollkommen richtig finden und diejenigen, die sie nicht nachvollziehen können und insbesondere an Schulen als für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen entwicklungshemmend, wenn nicht gar -schädigend betrachten. (Siehe dazu und zur Frage “Was können wir tun?“ auch https://www.anthromedics.org/PRA-0979-DE )


Unschuldig wird niemand bleiben, keiner von uns. Wir alle sind in Systeme, Zwänge und Verhältnisse hineingestellt, die wir u.a. als Sicherheitssystem (Monatseinkommen, Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Beamtenstatus etc.) in Anspruch nehmen. Andererseits können wir die bestehenden Systeme und deren Wirksamkeit als unglaubliche Last erleben, der wir wie hilflos ausgeliefert sind, Ohnmacht ergreift uns. Und dieser Satz gilt nicht erst seit „Corona“. Wir hier in der westlichen Welt konnten und können in materieller Hinsicht so gut leben, weil wir einen anderen Teil der Menschheit ausbeuten, versklaven. Das gilt für jeden von uns, weil wir immer wieder Produkte kaufen, die wir uns nur „leisten“ können, weil andere unter unsäglichen Bedingungen dafür gearbeitet haben. Wir alle haben zudem Anteil an der Ausbeutung der Erde und Natur. Niemand bleibt unschuldig. Durch „Corona“ rückt die Menschen- und Naturfeindlichkeit, die in all dem liegt, nun näher an uns heran. Sei es, dass wir das Virus als menschenfeindlich erleben, sei es, dass wir die Maßnahmen als menschenfeindlich erkennen.


Wie geht es Lehrern, die eine feste Stelle haben oder verbeamtet sind und erkennen, wie sehr die Kinder und Jugendlichen unter den sie betreffenden Maßnahmen zu leiden haben? Sie stehen in einem ständigen inneren Konflikt, erleben bewusst die eigene innere Spaltung. Was tue ich? Kann ich den Kindern das Leben, das Atmen erleichtern? Wie kann ich das machen? Was denken die Kollegen, die Eltern? Was sagen sie dann? Kann ich es überhaupt noch verantworten unter diesen Bedingungen als Lehrer in der Schule tätig zu sein? Was geschieht dann mit den Kindern, die mir vertrauen, für die ich Verantwortung übernommen habe und trage? Was geschieht mit mir? Wie komme ich über die Runden, wenn ich meine Stelle verliere oder kündige? Was bedeutet das für meine Familie? Eltern stehen vor der Frage, kann ich mein Kind noch in die Schule schicken? Wie viel Schaden nimmt es durch die Maßnahmen? Was bedeutet es für das Kind, wenn es nicht mehr am sozialen Leben der Klasse teilhaben kann? Kann ich das verantworten? Entziehe ich ihm da etwas, das es sich so sehr wünscht, dass es selbst alle Maßnahmen dafür in Kauf nimmt? Was kann geschehen, wenn ich das Kind zuhause lasse? Wie reagiert die Schule, wie reagieren die Behörden? Welchen Repressalien sind wir als Familie dann ausgesetzt? Können wir es uns überhaupt leisten, die Kinder nun ganztätig zuhause sinnvoll zu betreuen?


Wir könnten uns sicherlich gegenseitig helfen, wenn wir mehr zuhören und weniger urteilen. Wir stehen an einem Scheideweg, jeder von uns. Jeder in einer individuellen Situation, mit individuellen Fragen und Verantwortlichkeiten. Jeder an seinem Platz, den er gerade in dieser krisenhaften Situation nicht zufällig inne hat. Und jeder mit einer Entwicklungsaufgabe, die gerade jetzt zu ihm und seiner Biografie gehört. Das gilt für die Maßnahmenbefürworter genauso wie für deren Kritiker. Es ist ein Zeitpunkt, an dem wir uns aufgerufen fühlen können, uns an unsere vorgeburtlichen Entschlüsse zu erinnern, an die Aufgaben, die wir uns vorgenommen haben, an die Mission, die wir empfinden und erfüllen wollen. Letztlich wird es darum gehen: Folgen wir in diesem Sinne unserem höheren Ich oder verleugnen wir es, d.h. verleugnen wir uns selbst und damit den Christus in uns? Diese innere Stimme, die da zu uns spricht, die kann jeder hören und sei es zunächst nur ganz leise. Wir können uns dann bemühen ihr zuzuhören, wir können sie aber auch überhören, wegdrücken, übertönen. Wir können uns bemühen im Zuhören dem anderen zu helfen diese Stimme in sich selbst zu hören und den Mut und die Kraft zu finden ihr zu folgen. Und da gibt es nicht nur ein „Richtig“, es gibt so viele „Richtig“ wie wir Menschen sind. Und je mehr Menschen ihrer inneren Stimme folgen, ohne andere Menschen verurteilen zu müssen, sondern in ihnen auch einen sich entwickelnden Menschen sehen können, um so menschlicher wird unsere Gesellschaft werden. Jeder hat diesbezüglich seine individuelle Aufgabe, seinen individuellen Entwicklungsweg.

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